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Erstes Konzert an einem ungewöhnlichen Ort

50 Stühle waren gestellt, sie reichten nicht für das erste von insgesamt drei Konzerten. Eingeladen hatten dasgute.haus, die Stiftung Kultur und politisches Bewusstsein und die Musikschule Butzbach mit dem Ziel, Musik an ungewöhnlichen Orten zum Klingen zu bringen und auch die jeweiligen Unternehmen mit ins Boot zu holen. Das war beim ersten Konzert die Buchhandlung Bindernagel, die nicht nur den Vorverkauf, das Stellen der Örtlichkeit und der Stühle übernahm, sondern auch noch nach dem Konzert durch leckere Häppchen und Getränke den Rahmen für das gesellige Ausklingen der Veranstaltung steckte.

Unter dem Titel „Melodías del Mundo“ waren Gitarrenklänge aus Lateinamerika und Spanien zu hören. Wolfgang Janich leitete den Abend solistisch ein mit zwei Werken von Heitor Villa-Lobos, dem bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts in Brasilien. Zarte Klänge hatten hier Vorrang bei „Prelude“ und „Choros“ mit denen der Künstler gleich eine entspannte Atmosphäre verbreitete. Beim „Capricho Árabe“ des spanischen Komponisten Francisco Tárrega wurde es dann schon rhythmischer und man konnte sich vorstellen, dass Tárrega, welcher für die zu seiner Zeit neu entwickelte und auch heute noch verwendete Gitarre schrieb, in seinen Werken besonderen Wert auf das Ausreizen der neuen stärkeren Klangmöglichkeiten des Instrumentes legte.

Im zweiten ebenfalls solistischen Teil war Jemal Malasidze zu hören. Seine Komponistenauswahl kam aus Brasilien, Spanien und Argentinien und mit Luis Romero war gleich eine ganze Musikerdynastie vertreten. Auch hier gestaltete Jemal Malasidze die verschiedenen Stimmungen sehr überzeugend mit großer Fingerfertigkeit der linken wie der rechten Hand beim flotten „Bolero“ von Bartolomé Calatayud gegenüber der lyrischen, erzählerischen Spielweise des Werkes „Alfonsina y el mar“ von Ariél Ramírez.

Den Abschluss boten beide Künstler, die zudem Lehrer an der Musikschule sind, im gemeinsamen Spiel dar. „La Paloma“ des Spaniers Sebastián Iradier erklang, die Zuhörenden innerlich mitsummen lassend. Mit „Blue Bossa“ des US-Amerikaners Kenny Dorham und dem „Bossa Dorado“ des Franzosen Dorado Schmitt bereicherten zwei Jazzstücke das Konzert. Während Jemal Malasidze auf seiner Gitarre begleitete, wechselte Wolfgang Janich auf ein Instrument mit Stahlsaiten, stellte die jeweiligen Themen vor und improvisierte dann mit viel Geschmack und großem Ideenreichtum. Mit zwei Tangos und einem Walzer beschlossen drei weitere Tänze den Abend, die in schnellem Tempo mit vielen Verzierungen und virtuosen Läufen das Publikum mitrissen und zur Forderung einer Zugabe animierten.

Dass viele Menschen anschließend zum genießerischen Austausch unter sich und mit den Künstlern blieben, bedeutete für die Organisatoren, dass ihr Konzept aufging. Die beiden folgenden Konzerte finden statt am 17.1.25 in den Räumen der Firma Holzfreude in Pohlgöns unter dem Titel „Facetten der Zeit“ mit dem Pianisten Joachim Wagenhäuser und dem Sprecher Hartmut Jentzsch sowie am 4.4.25 im Foyer der Volksbank Butzbach. Hier spielen Cellharmonics, eine Band aus drei CellistInnen, Klassik, Rock und Filmmusik.

Ab fort können für die Konzerte im nächsten Jahr per mail Karten über ticket@dasgute.haus erworben werden. Etwa jeweils vier Wochen vorher beginnt der Vorverkauf bei der Buchhandlung Bindernagel. Der Normalpreis pro Konzert liegt bei € 12,--, ermäßigt bei € 8,--.