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Zarte und kräftige Töne zum Katharinenmarktsonntag

Zweigeteilt war das Lehrerkonzert der Musikschule Butzbach, das auch in diesem Jahr traditionell am Katharinenmarktsonntag in der Wendelinskapelle stattfand. So war der erste Teil den zarten Tönen gewidmet und startete gleich mit Musik des Duos Gerd Schulz und Jörn Martens. Auf Altblockflöte und Gitarre gestalteten sie mit verträumten Klängen die „Romanze“ des Militärmusikers Joseph Küffner, welcher von 1776 – 1856 in Würzburg lebte. Ihre weiteren Duos brachten mit dem „Tango“ des zeitgenössischen Komponisten Erik Marchelie ein stark rhythmisches Element zu Gehör ebenso wie in „Quebra Queixo“ – frei übersetzt Plombenzieher, man denke also an Karamell – des Brasilianers Celso Machado. Hier war die markante Bassstimme in der Gitarre der gestaltenden Melodie auf der Tenorflöte unterlegt. Ein wunderbarer Kontrast, den beide Künstler gekonnt ausreizten.

Ebenfalls nach Lateinamerika und Spanien führten die beiden Solostücke von Wolfgang Janich, welcher selbst in die von ihm gespielte Musik verbal einführte. Heitor Villa-Lobos, dessen „Prelude Nr 1“ der Gitarrist zuerst vortrug, gehört zu den wichtigsten brasilianischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, der vor allem Cello spielte, aber eben auch Gitarre und deshalb auch viel für dieses Instrument schrieb. Es folgte das „Capricho Árabe“ von Francisco Tárrega, ein romantisches Stück mit spanischen Einschlägen. Der Komponist schrieb vor allem für das Spiel auf den vom spanischen Gitarrenbauer Antonio Torres gebauten Instrumenten, welche sich von den bisherigen deutlich unterschieden durch ihre größere Lautstärke und den volleren Klang. Dennoch auch hier eine eher feine Musik, welche von Wolfgang Janich in empfindsamer und ergreifender Interpretation vorgetragen wurde.

Der zweite Teil wurde von Saxism gestaltet, einer Saxofonquartett-Formation und somit gleich ein wenig wilder und klangintensiver. Die „Bohemian Rhapsody“ der Kultband Queen, arrangiert vom Quartettmitglied und Tenorsaxofonisten Alexander Fischer, brachte die von der Rockband intendierten Anklänge an Opernmusik hervorragend zur Geltung. Auch die Filmmusik „Beauty and the Beast“ des Disney-Hauptkomponisten Alan Menken sowie zwei aufeinanderfolgende Spirituals führten überzeugend in die entsprechenden Welten. Von letzteren wurde „Sometimes I feel like a motherless Child“ musikalisch überzeugend ausgeführt, spielte doch hier jeweils nur eine Stimme eine Improvisation, während die anderen drei liegende unisono-Töne aushielten und somit die Einsamkeit des improvisierenden Instrumentes herausstellten. Bei „Puttin´ on the Ritz“ von Irving Berlin dann wieder ein rhythmisch treibendes fetziges Stück, an dem sowohl Spieler – noch zu nennen sind Martin Zörb am Sopran- und Altsaxofon, Andreas Tröster am Altsaxofon und Bernd Niesner mit Baritonsaxofon – als auch Zuhörende die größte Freude hatten.

Zum gemeinsamen Schlussapplaus kamen alle sieben Künstler noch mal nach vorne, ein rundum gelungenes Konzert, welches schon wieder die Vorfreude auf nächstes Jahr steigerte, ist doch das Lehrerkonzert der Musikschule seit etlichen Jahren nicht aus dem Katharinenmarkt-Programm wegzudenken.