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Filmmusik aus einem Jahrhundert

Über fast ein Jahrhundert reichte die Auswahl von Saxism für ihr Programm vergangenen Sonntag in der Künstlerkonzertreihe der Musikschule Butzbach. Das Saxophonquartett hatte sich als roten Faden Filmmusik ausgesucht und bereits beim zweiten Stück, der „Bohemian Rhapsodie“ aus dem gleichnamigen Film über die Rockband Queen begann das Publikum beim rotzigen Tenorsaxofonsolo von Alexander Fischer mitzuklatschen. Martin Zörb, für Sopran- und Altsaxofon zuständig, führte abwechselnd mit Alexander Fischer unterhaltsam durch den Abend und stellte als neues Mitglied der Formation den Altsaxofonisten Andreas Tröster vor. Dieser hatte sich in kurzer Zeit das Programm draufgeschafft und konnte sich wie die anderen drei Musiker auch mit interessanten Improvisationen einbringen. Zudem ist noch zu nennen der Baritonsaxofonspieler Bernd Niesner, der oft einen demonstrativen Abschlusston als Schlusspunkt eines Stückes setzte, so in dem Thema der „Muppet Show“, welches als letztes zu hören war.

Und was passierte noch zwischen zweitem und letztem Stück? „New York, New York“ aus dem gleichnamigen Film von 1977, welches vor allem durch Frank Sinatra bekannt wurde, „Summertime“ von George Gershwin aus dem Film Porgy & Bess von 1959 oder „The Entertainer“ von Scott Joplin aus dem Film Der Clou von 1974 wurden je nach Notwendigkeit in melancholischer oder spritziger Stimmung von Saxism vorgetragen. Nach der Pause ging es weiter in bester Blues Brother-Manier: Mit Sonnenbrille und Schwung war „Everybody needs Somebody“ zu hören. „Let it go“ aus der Eiskönigin von 2013 oder „Pink Panther“ von Henry Mancini aus dem gleichnamigen Film von 1963 begeisterten die Zuhörer in einer bis auf den letzten Platz gefüllten Wendelinskapelle sehr. Ebenso wie „Mackie Messer“ von Kurt Weill, welches die vier Musiker in einer lässig dahintrottenden Version präsentierten. Auch wenn einem die Titel auf dem Programm nicht sofort etwas sagten, so taten es die wunderbar gespielten Melodien, die exakten fetzigen Rhythmen, die besonderen Jazzakkorde und das gut aufeinander eingehende Zusammenspiel. Ein toller Abend, der sowohl dem Publikum als auch dem Saxofonquartett viel Freude bereitete.